Der Herbst endet - für etliche Fotografen die schönste Zeit des Jahres. Nach dem Sommer ist er für viele Menschen das einzige, was die Aussicht auf die dunkle Jahreszeit mit kurzen Tagen und langen Nächten erträglich macht. Der Herbst vereint vieles in sich. Eine Farbenpracht, die seinesgleichen sucht, die aber oftmals hinter dicken Nebelwänden verborgen bleibt. Auch das hat ihren Reiz. Wer kann sich dieser wunderbaren Atmosphäre eines Herbstwaldes in der mystischen Nebelmärchenwelt entziehen? Ich jedenfalls nicht. Wenn ich durch einen solchen Wald laufe, fängt mein Fotografenherz an zu pochen und etwas zwingt mich, meine Kamera auszupacken. Nichts schmerzt mich mehr als auf dem Weg zur Arbeit den perfekten Nebelwald an meinem Auto vorüberziehen zu sehen. Denn natürlich ist der Nebel immer dann gerade perfekt, wenn man auf dem Weg zur Arbeit ist. Das können übrigens alle meine Fotografenfreunde bestätigen!
Wenn man im Herbst Glück hat, erwischt man einen Tag, an dem die tief stehende Sonne die Blätter beleuchtet. Die Landschaft, die einem ansonsten vielleicht banal erscheint, wird zu einer überirdischen Schönheit und lächelt einen an. Doch gleichzeitig weiß man um die Vergänglichkeit des Augenblicks und darum, dass man ihn in vollen Zügen genießen sollte.
Und so schnell wie der Herbst gekommen ist, geht er vorbei. Gerade noch waren die Blätter leicht gelblich geworden, liegen sie mittlerweile bereits am Boden und die kahlen Äste der Bäume recken sich gen Himmel. Aber auch, wenn wir jetzt alle melancholisch werden. Eins ist sicher: Herbstzeit kommt und Herbstzeit geht. Alle Jahre wieder.