Bei Bärlauch mag mancher an Pesto, Gewürz oder anderes in der Küche denken. Doch als Naturfotograf ist man weniger an der kulinarischen Ausrichtung der Pflanze als am Fotografieren der schönen Bärlauchblüte interessiert. Bärlauch tritt in einigen Wäldern massenhaft auf und bildet wunderschöne Blütenteppiche in weiß. Gepaart mit einem knoblauchartigen Duft ist die Bärlauchblüte im Wald ein herrliches Erlebnis und der Nationalpark Hainich ist ein Ort, in dem man diese Situation noch erleben kann. Im April/Mai verwandelt sich der Waldboden jedes Jahr in ein weißes Bärlauch-Blütenmeer und das wollten wir uns dieses Jahr nicht entgehen lassen. So ergab es sich, dass sich drei Naturfotografen (Silvia, Tom und ich) im Mai in den Nationalpark Hainich begaben, um sich von der weißen Schönheit inspirieren zu lassen.
Wir hatten einen guten Tag erwischt - der Himmel war größtenteils bedeckt und wir fingen an zu fotografieren. Polfilter drauf, damit die Licht- und Wasserreflexionen verschwinden und los. Ich benutzte hauptsächlich meine beiden Teleobjektive, um die schönen Vernebelungseffekte mitzunehmen. Tom tobte sich mit dem Makro und Silvia mit Makro und Weitwinkel aus. Nach einigen Stunden nahmen wir in der uns liebgewordenen Hainich Baude noch ein paar Leckereien zu uns. Insgesamt ein sehr schöner Tag, dessen Ergebnisse sich hier betrachten lassen:
Es ist März und so langsam macht sich die Sehnsucht nach Frühling und frühblühenden Pflanzen bemerkbar. Nach Silvias Recherchen blühen bereits seit Ende Februar die Märzenbecher im Hainich, weshalb wir uns denken "Jetzt oder nie!" und unser Fotoequipment packen, um am Wochenende in den Nationalpark zu fahren. Trotz nicht besonders guter Wettervorhersage begrüßt uns rund um Frankfurt die Sonne und wir fahren frohgemut Richtung Thüringen.
Leider merken wir nach etlichen Kilometern, dass die Wettervorhersage doch recht behalten wird, denn die Sonne weicht trübem, diesigem Licht - kein richtiger Nebel, aber alles andere als optimales Wetter. Es wird immer trüber je näher wir unserem Ziel kommen und als wir aussteigen, empfängt uns ein eisiger Wind und leichter Schneefall. Was bin ich froh, dass ich noch die Winterjacke sowie Mütze, Schal und Handschuhe eingepackt habe. Klamottentechnisch wird erst einmal angezogen was geht, denn ich merke schon in den ersten Minuten, dass heute alles andere als angenehme Bedingungen herrschen und mir die Kälte schon nach kurzem anfängt, in die Knochen zu kriechen.
Egal, wir wollen zu den Märzenbechern und haben bereits vom Hüttenwirt der Hainichbaude gesagt bekommen, dass die Pflänzchen immer noch blühen und wir nur eine kurze Wegstrecke bis dorthin haben. Also den dicken Rucksack mit Stativ auf den Rücken und los geht's.
Nach kurzem entdecken wir die ersten Blütenteppiche und breiten uns dort aus, um uns den Pflanzen zu widmen. Zunächst hole ich mein 300er Tele raus und fange an zu fotografieren. Es wird langsam kalt und feucht an den Oberschenkeln und ich bemerke, dass ich leider doch nicht die richtige Hose für dieses Wetter angezogen habe. Zuhause hängt schön die wasserdichte warme Hose im Schrank, während ich bereits ziemlich eingesaut und nass von oben bis unten bin. Pflanzenfotografie ist nun einmal bodennahe Fotografie und da es in den letzten Wochen noch sehr viel geregnet hat, ist der Boden alles andere als trocken. Er ist zwar leicht gefroren, aber durch die eigene Körperwärme, wird es dann doch schön nass, wenn man länger an einer Stelle liegt. Tja, da habe ich vorher offenbar nicht richtig überlegt und muss es jetzt halt ausbaden.
Es wird also fotografiert, was das Zeug hält, auch wenn wir mit den Bedingungen (Wind, kaum Licht) alles andere als zufrieden sind. Nach ein paar Stunden bin ich allerdings dermaßen durchgefroren, dass ich mich nach einer heißen Badewanne sehne. Das Wetter hat sich kein bisschen geändert und die weiteren Bedingungen für den Tag sind richtig mies. Wir beschließen deshalb, nicht den ganzen restlichen Tag hierzubleiben, sondern vorzeitig aufzubrechen und uns vorher in der Baude noch mit einem warmen Süppchen zu verwöhnen. So findet der fotografische Part des Tages hier seinen Abschluss und der Rest des Sonntags wird zuhause in der warmen Bude verbracht.
Und am Ende bleiben... die Fotos: Naja, was soll man dazu sagen? Die Fotos spiegeln ein bisschen den Tag selbst wieder, aber da es meine ersten Bilder von Märzenbechern sind, werde ich mich nicht beschweren und für mich im Kopf behalten, dass ich nächstes Jahr wieder eine neue Chance habe, die Pflänzchen zu fotografieren. Und wenn ich dann noch vorher an die optimale Kleidung für die entsprechende Witterung denke, kann das sicherlich auch etwas werden ;-)
Am Wochenende war ich mal wieder mit Silvia unterwegs in der Rhön. Wir hatten uns darauf verständigt, dass sich Silvia mit Weitwinkel, Standardzoom und 70-200 ausgerüstet hatte, während ich mit dem 300er Tele mit 2-fach Konverter und meinem Makroobjektiv loszog. Vor Ort konnten wir zunächst einige schöne Nebelfotos machen. Vom Auto aus zeigte sich auch das ein oder andere Tier wie beispielsweise Mäusebussarde, die dort extrem häufig vertreten sind. Oftmals sieht man in kürzester Entfernung mehrere dieser Tiere nebeneinander und hat mit der "Autotarnung" eventuell auch das ein oder andere Mal das Glück, die Tiere fotografieren zu können. Nach ein paar Rehen im Nebel ging es zur Kaskadenschlucht. Das Wetter war gut - dementsprechend waren etliche Leute unterwegs; unter anderem auch einige Fotografen. Obwohl gutes Wetter gerade für Bach- und Wasserfotografie alles andere als optimal ist. Aber egal, es war Wochenende! Wir waren jetzt hier und wollten was draus machen!
Ich kannte das Gebiet bis dato noch gar nicht und war absolut positiv überrascht. Ein naturbelassener Wildbach mit schönen Abschnitten, der aus kleineren Wasserfällen - den namensgebenden Kaskaden - besteht. Mit dem Tele bewaffnet ging es auf Motivsuche. Und die gab es hier zuhauf, auch wenn es nicht immer einfach war, eine ansprechende Bildgestaltung hinzubekommen, weil sehr viel Totholz wie Baumstämme und kleinere Äste im und am Wasser lagen. Als dann die Sonne herauskam, begann ich damit, die Reflexionen auf dem Wasser festzuhalten. Zusammen mit der längeren Belichtung bei Blenden bis 22 lässt sich der Charakter des Wassers auf den Sensor bannen. Die Bewegungen des feuchten Nasses gepaart mit den Reflexionen des Sonnenlichts ergaben spannende Motive und ließen mich immer wieder den Auslöser betätigen. Jedes Bild sah anders aus. Wenn man genau hinschaut, erkennt man, wo das Wasser noch andere Bewegungen als den üblichen Fluss in eine Richtung vornimmt. Dort kann man sich wunderbar mit Formen und Farben austoben und hat am Ende - so wie ich - jede Menge Fotos aus denen die besten ausgesucht werden müssen.
Und weil es so schön war, bin ich am nächsten Tag mit dem Standardzoom und dem 70-200 bewaffnet, gleich noch einmal hingefahren :-)
Möchte man Winter in Deutschland fotografieren, muss man immer häufiger auf höhergelegene Gebiete ausweichen. Hier bietet sich in Mitteldeutschland beispielsweise die Rhön an. 1991 wurde die Rhön von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt, in dem die Vielfalt des dortigen Lebensraumes dauerhaft gesichert werden soll. Die stark auch bei Skifahrern frequentierte Wasserkuppe (950 m) ist der höchste Berg der Rhön. Sobald es also Winter geworden ist (und damit meine ich nicht die 20 Grad Ende Dezember, die ich im T-Shirt am Niederrhein verbracht habe), hat man in der Rhön gute Chancen auf Schnee und Eis. Aber es ist nicht nur ein schönes Ziel im Winter, auch während der anderen Jahreszeiten lässt sich Vieles entdecken. So findet man mehrere Hochmoore wie das Schwarze und das Rote Moor, Wasserfälle und Wildbäche und urig anmutende Landschaften aus Basalt oder Buntsandstein. Silvia und ich haben uns dafür entschieden, im Laufe des kommenden Jahres immer wieder die Landschaften der Rhön zu entdecken und zu fotografieren. Und wir freuen uns drauf. Rhön - wir sehen uns wieder!
2016 ist da. Irgendwie so überraschend wie jedes Jahr Weihnachten. Kaum einer von uns kommt umhin zum Jahreswechsel das alte Jahr Revue passieren zu lassen und Pläne für das neue Jahr zu machen. Was hat mir mein Fotojahr 2015 gebracht und wie ist der Ausblick auf 2016?
2015 hat mir gezeigt, dass ich noch nicht fertig damit bin, eine gewisse Veränderung zu erstreben. Und das ist gut so. Denn auch in der Fotografie möchte ich nicht still stehen, möchte weitergehen, möchte besser werden, möchte über eine rein dokumentarische Blickweise hinaus. Wofür? Einfach, weil es mir Spaß macht. Weil man auf der Suche nach Perfektion oder nach etwas Außergewöhnlichem auch ab und an über seine eigenen Grenzen hinausgeht. Und seinen Horizont erweitert. Andererseits steht für mich trotz allem immer Umsicht und Respekt im Vordergrund. Mir ist es wichtiger, mich in der Natur vorsichtig zu verhalten und andere Lebewesen und die Natur so wenig wie möglich zu beeinträchtigen als ein gutes Foto nach Hause zu bringen. Respekt vor anderen Lebewesen und vor der Natur hat für mich oberste Priorität. Und das wird auch 2016 so sein.
Die Fotografie hat mir 2015 viel gebracht. Ich habe neue tolle Freunde gefunden, bestehende Freundschaften intensivieren können. Ich habe viel gelernt und weiß, dass ich immer noch nicht viel weiß ;-) Ich weiß, dass ich die Natur brauche und dass ich es brauche, draußen zu sein. Mir ist klarer geworden, warum ich das tue, was ich tue und was ich kann oder eben auch nicht oder noch nicht.
2016 wird meiner Ansicht nach wieder ein lehrreiches und spannendes Jahr. Ich werde weiter versuchen, meine Fotografie einen Schritt weiterzubringen und hoffe anderen Menschen die Schönheit unserer Natur und Tierwelt nahebringen zu können. Und dass es nicht immer die weit entfernten Gegenden sein müssen, die einen begeistern. Manchmal reicht es, sich an einem regnerischen Tag aufzuraffen und rauszugehen, um Einmaliges zu erleben. Beinahe immer ist es das wert, dass wir unsere Komfortzone verlassen und unseren inneren Schweinehund überwinden.
Auf dass wir uns alle etwas mehr auf das konzentrieren, was wir wirklich benötigen und nicht das, was scheinbar nötig ist.
Hier noch ein paar Lieblingsbilder aus meinem Fotojahr 2015 mit denen ich mehr verbinde als "nur" ein nettes Bild.
In den letzten Dezembertagen 2015 verwöhnte uns das Licht noch einmal. Bei frühlingshaften Temperaturen begaben meine Freunde Katrin, Tom und ich uns in ein Naturschutzgebiet. Umgeben von zahlreichen Joggern, Walkern, Fahrradfahrern, die ebenfalls die frühen Stunden im Sonnenschein nutzten, zogen wir los mit unserem Equipment. Kaum angekommen, wartete die erste Überraschung auf uns: Ein Grauspecht. Sieht ähnlich aus wie ein Grünspecht, ist aber kleiner, die rote Prägung auf der Stirn nur beim Männchen vorhanden und nicht so ausgeprägt. Zudem ist er wesentlich seltener zu beobachten. Der Grauspecht ließ sich zwar leider nicht wirklich gut fotografieren, aber alleine die Sichtung machte Happy.
Im schönsten Morgenlicht ging es weiter, bis wir auf einer kleinen Brücke standen, auf die kaum zwei Leute nebeneinander passten. Und dort die zweite große Überraschung des Morgens: Eine Wasserralle (Rallus aquaticus), die sich relativ unbeeindruckt vom lauten Treiben der Passanten am Rand des Wassers aufhielt. Ich selbst hatte noch nie überhaupt eine Wasserralle gesehen, meine Freunde hatten schon oft ihren Ruf gehört, wussten aber, dass dieses Tier zwar nicht selten, aber schwer zu beobachten ist. Wir lagen also hintereinander auf der Brücke, da sich das Tier nur von hier aus beobachten und fotografieren ließ. Natürlich fielen wir etwas auf - drei Personen, die mit schwerem Fotoequipment und Rucksäcken die Brücke beinahe versperrten und das, obwohl spätestens minütlich Jogger und andere Passanten an uns vorbei wollten. Wahrscheinlich ist diese starke Frequentierung dort auch unser Glück gewesen, denn die Wasserralle störte sich nur an wirklich lauten Geräuschen wie dem Poltern und Rufen eines Spaziergängers. Auf seine Frage aus voller Lautstärke, was wir denn da machten und ob er das Tier denn jetzt vertrieben habe, sagten wir lieber nichts, in der Hoffnung, er möge einfach nur schnell weitergehen. Nachdem er sich seine Frage mit "Ach, die beobachten nur die Wasserratten." (Anm. gemeint waren Nutrias) selbst beantwortet hatte, war dies dann auch zum Glück der Fall. Kurz darauf kam die Wasserralle wieder hervor und ließ sich noch einige schöne Momente beobachten und fotografieren, bevor sie im gegenüberliegenden Ufergestrüpp verschwand und nicht mehr auftauchte.
Während an jedem zweiten Haus die Lichterketten angebracht werden, die Luft nach Plätzchen und kuscheliger Heimeligkeit riecht, der DHL-Mann schon jetzt nur noch mit Mühe die Päckchenflut bewältigt, zieht es Silvia und mich mal wieder in die Natur. Genauer: In den Vogelsberg an den Obermooser Teich in der Hoffnung, ein paar Vögel fotografieren zu können.
Wir fahren also los und freuen uns, dass dort noch ein paar Schneereste vorhanden sind. Am Obermooser Teich angekommen, staunen wir dann aber nicht schlecht. Der Teich ist beinahe
komplett zugefroren, obwohl die Temperaturen der letzten Tage dies nicht wirklich vermuten ließen. Die einzigen Vögel, die sich dort jetzt aufhalten, sind zwei Schwäne, deren
Köpfe fest im Gefieder stecken. Tja, so ist die Natur: Immer anders als erwartet. Wenigstens einer der Schwäne schaut einmal nach, was denn da für zwei komische Gestalten
rumstehen, um danach seinen Kopf wieder in die warmen Federn zu stecken. Wir machen also aus der Not eine Tugend und gehen erstmal ein leckeres Stück hausgebackenen Kuchen im nahen
Café essen. Danach lädt uns ein einsam stehender Baum , den Silvia bereits von früher her kennt, ein, bei ihm den Sonnenuntergang zu verbringen. Und am Ende sind wir trotz oder vielleicht
auch gerade wegen der Planänderungen rundum mit uns und der Welt zufrieden.
Der Herbst endet - für etliche Fotografen die schönste Zeit des Jahres. Nach dem Sommer ist er für viele Menschen das einzige, was die Aussicht auf die dunkle Jahreszeit mit kurzen Tagen und langen Nächten erträglich macht. Der Herbst vereint vieles in sich. Eine Farbenpracht, die seinesgleichen sucht, die aber oftmals hinter dicken Nebelwänden verborgen bleibt. Auch das hat ihren Reiz. Wer kann sich dieser wunderbaren Atmosphäre eines Herbstwaldes in der mystischen Nebelmärchenwelt entziehen? Ich jedenfalls nicht. Wenn ich durch einen solchen Wald laufe, fängt mein Fotografenherz an zu pochen und etwas zwingt mich, meine Kamera auszupacken. Nichts schmerzt mich mehr als auf dem Weg zur Arbeit den perfekten Nebelwald an meinem Auto vorüberziehen zu sehen. Denn natürlich ist der Nebel immer dann gerade perfekt, wenn man auf dem Weg zur Arbeit ist. Das können übrigens alle meine Fotografenfreunde bestätigen!
Wenn man im Herbst Glück hat, erwischt man einen Tag, an dem die tief stehende Sonne die Blätter beleuchtet. Die Landschaft, die einem ansonsten vielleicht banal erscheint, wird zu einer überirdischen Schönheit und lächelt einen an. Doch gleichzeitig weiß man um die Vergänglichkeit des Augenblicks und darum, dass man ihn in vollen Zügen genießen sollte.
Und so schnell wie der Herbst gekommen ist, geht er vorbei. Gerade noch waren die Blätter leicht gelblich geworden, liegen sie mittlerweile bereits am Boden und die kahlen Äste der Bäume recken sich gen Himmel. Aber auch, wenn wir jetzt alle melancholisch werden. Eins ist sicher: Herbstzeit kommt und Herbstzeit geht. Alle Jahre wieder.
Fragt man seine Kollegen oder Freunde, wie der Urlaub war, bekommt man meist zu hören "Zu kurz!". Zeit ist das für uns nicht Fassbare, was immer wertvoller wird. Aber sicherlich ist es nicht nur von Bedeutung, Zeit zu haben, sondern auch, wie wir die Zeit wahrnehmen.
Dass ich fotografiere hat auch viel mit der Zeit zu tun. Ich fotografiere, weil ich so die Welt ausblenden kann. Weil ich fokussieren kann, weil ich meinen Blick auf das gerade Wesentliche konzentriere und alles andere nicht mehr sehe und bewerte. Das hat einerseits etwas mit einer bewussteren Wahrnehmung zu tun und andererseits etwas mit Entschleunigung. Ich nehme mir Zeit! Ich versuche mir die Zeit, die ich brauche, zu nehmen, um mir das Motiv zu erschließen. Wann kann ich das sonst schon? Im Alltag bin ich meistens davon getrieben, E-Mails zu lesen, Aufgaben effizient abzuschließen, Pläne zu erstellen und einzuhalten, Termine einzuhalten. Die Zeit läuft mir regelrecht davon - sie ist kurz - man hat immer viel zu wenig davon. Das Leben rennt allzu oft an mir vorbei und ich versuche jeden Tag aufs Neue, Schritt zu halten. Meist erfolgreich - manchmal nicht.
Wenn ich aber fotografiere, muss ich mir für das, was mir wichtig ist, Zeit nehmen. Und die Zeitwahrnehmung schwindet, während ich fotografiere. Ich nenne diese Augenblicke für mich "Das Jetzt". Man schwimmt in einem Pool, der das Gestern, gerade, bald und in Zukunft verschwinden lässt. Nichts ist wichtig außer dem Motiv und meiner Vorstellung davon. Die vermeintlichen Sorgen, Ängste, Bedürfnisse sind ausgeblendet. Vielleicht ist genau dieser Punkt neben dem Erleben der Natur und der Freude an einem gelungenen Foto das wichtigste für mich an der Fotografie. Ein Moment außerhalb der Zeit, der mich von allem anderen distanziert. Diese Distanz ist auch deshalb essentiell für mich, da sie mich Wichtiges und Unwichtiges wieder unterscheiden und in der richtigen Priorität behandeln lässt. So ist Fotografie für mich nicht nur die Möglichkeit, mich mit meinen Bildern ausdrücken zu können. Es ist der Moment in dem ich das Jetzt wahrnehmen kann! Und für mich ist das eines der wertvollsten Dinge, das ich mir durch mein Hobby erschaffen kann.
Nachdem ich letztes Jahr erstmalig in den beiden norwegischen Nationalparks Rondane und Dovrefjell war und mich dort sofort in die wilde Schönheit der Natur verliebt habe, hatten meine Freundin Silvia und ich beschlossen, dieses Jahr eine Woche lang
gemeinsam dorthin zu fahren. Ferienhaus und Wagen gemietet, Flüge gebucht - Mitte September ging es los. Die Herbstfarben waren noch lange nicht so weit wie letztes Jahr zur gleichen Zeit
und auch das Wetter wollte uns nicht zu sehr verwöhnen. Wir hatten jeden Tag mit viel Regen, Nebel, tief hängenden Wolken und fehlendem Licht zu kämpfen. Trotzdem hatten wir auch
wunderschöne Erlebnisse bei Wanderungen im Rondane, in den herrlichen Wäldern und an unserem Haus- und Hof-Wasserfall. Die Natur in Norwegen ist einfach großartig, rau und wild mit
Bergen, Mooren und wunderschönen Wasserfällen. Jeder Naturfreund kann sich hier einfach nur pudelwohl fühlen. Wenn dann noch die Sonne heraus kommt und die gelben Blätter der Bäume beleuchtet,
kommt man sich beinahe vor wie im Paradies. Und da man nie weiß, wie lange die Sonne sich blicken lässt, sollte man auch gleich das Fotoequipment parat haben. Denn oft sind es nur kurze
Augenblicke und danach fängt es dann schon wieder an zu nieseln. Auch wenn uns die Wetterfee ab und an einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, bin ich der Meinung, wir haben das beste
aus dieser Woche gemacht und auch ein paar ansprechende Bilder mit nach Hause gebracht. Urteilt einfach selbst:
Gegen Mittag kamen wir in der Makakatana Lodge an und wurden dort sehr herzlich empfangen. Es war wahnsinnig heiß und schwül und wir fingen sofort an zu schwitzen, nachdem wir aus dem Auto stiegen. Die Lodge lag wieder in einer Art Wäldchen - die Bungalows waren mit Holzstegen verbunden. Am Ende hatte man einen schönen Blick auf den See.
Nach einem Salat ruhten wir uns noch etwas aus und wurden gegen 16 Uhr von unserem Ranger André zum Game Drive abgeholt. Wir fuhren durch die Gegend, sahen einige Antilopenarten und Büffel und André erklärte uns Wissenswertes über die Gegend und die Tier- und Pflanzenwelt. Wir erfuhren, dass es auch hier in den Wetlands bislang viel zu trocken geblieben war und einige der ansonsten stark gefüllten Wasserlöcher nur noch aus Schlamm bestanden.
Wir machten uns auf den Weg zum Damm, da wir dort auf Elefanten hofften. André erklärte uns aber gleich, dass die Elefanten hier nicht besonders an Autos gewöhnt seien und man deshalb recht viel Abstand halten solle. Dann sahen wir sie die Straße herunter bis zum Damm. Alles war voll mit den grauen Dickhäutern. Ein atemberaubender Anblick!
Auf einmal ertönte ein Geräusch, das sich wie das monströse Brüllen eines großen Raubtieres anhörte. Uns fuhr der Schreck in alle Glieder! Was in Gottes Namen war das? Andre erzählte, dass es sich um ärgerliche Elefanten handelte, auch wenn wir das kaum glauben konnten. Das Geräusch hatte mit einem Tröten überhaupt keine Ähnlichkeit gehabt. Nach dem Ton zu urteilen, wollen wir dem Verursacher auf keinen Fall zu Nahe kommen.
Unser Ranger hielt wie besprochen Abstand zu den Riesen, auch oder gerade als wir bemerkten, dass die Elefanten die Straße hoch kamen - direkt auf uns zu. Wir fuhren rückwärts, sobald sie näher kamen. Bis... tja, bis hinter uns auf der Straße auf einmal weitere der grauen Riesen auftauchten. Zum Glück liefen die Elefanten hinter uns ein Stück weiter, so dass wir ein Stück weiter rückwärts und dann an einer kreuzenden Straße drehen konnten. Allerdings deuteten die Geräusche nach der Drehung des Wagens bereits nichts Gutes für den von uns gewünschten Rückweg - auch auf dieser Straße hörten wir im dichten Busch rechts und links erst Äste brechen und dann tauchten weitere Elefanten auf. Wir waren eingekesselt!
Vor uns Elefanten - hinter uns Elefanten - neben uns Elefanten. Von zwei Seiten kamen sie zudem auf uns zu. Wir schauten uns etwas panisch an und auch unser Ranger hatte mittlerweile viel von seiner Coolness verloren. Da wir definitiv keinen näheren Kontakt zu den eventuell ärgerlichen Tieren aufnehmen wollten, fuhren wir ganz langsam und vorsichtig zwischen den sich entfernenden Elefanten nach oben und kamen zu einem verlassenen Camp. Dort entdeckten wir eine Straße, die nicht mehr genutzt wurde, aber glücklicherweise noch befahrbar war. Langsam entfernten wir uns von den Elefanten, die wir nur noch als schwarze Schatten erkennen konnten - so dunkel war es bereits geworden. Nachdem wir einen ordentlichen Abstand zu den Dickhäutern hatten, erfüllte uns ein Gefühl der Erleichterung. Auch wenn wahrscheinlich nichts passiert wäre, weiß man doch, dass ein Auto gegen einen Elefanten wenig Chancen hat und man möchte sich lieber nicht auf ein ungleiches Kräftemessen einlassen. Das Ereignis konnte ich übrigens leider nicht fotografisch dokumentieren. Dafür war es einfach schon viel zu düster gewesen.
Mittlerweile war es vollständig dunkel geworden und zurück in der Lodge bekamen wir im Boma am Lagerfeuer ein leckeres Abendessen serviert. Auf einmal fing es an zu regnen. In Deutschland wäre das ein Grund gewesen, das Gesicht zu verziehen und sich so schnell wie möglich ins Innere eines Gebäudes zu begeben. Nicht so hier! Überall um uns herum lächelnde und strahlende Gesichter. Alle freuten sich riesig über das Nass von oben.
Früher habe ich immer gedacht, ich könne nur in anderen Ländern fotografieren. Nur dort gibt es noch faszinierende Natur - nur dort gibt es spannende Tiere und Pflanzen und fehlende Zivilisation. In der Tat ist es nicht immer einfach, in Deutschland zu fotografieren, gerade, wenn man kaum Zivilisationsspuren in seinen Bildern haben möchte. Aber was definitiv immer und überall geht, ist die Makrofotografie. Als ich einen Ausgleich zu meinem Berufsalltag suchte und ich beschloss, intensiver in der Natur fotografieren zu wollen, kaufte ich mir daher ein Makroobjektiv (AF-S VR Micro-Nikkor 105 mm 1:2,8) und ging einfach nach draußen. Denn vor der Haustür pulsiert das Leben - vor allem im Sommer kreucht und fleucht es überall und die Makrofotografie eröffnet eine ganz neue Welt. Wenn man die Ausrüstung einmal hat, kostet es keinen Cent. Man muss nur die Tür aufmachen und raus gehen. Jederzeit wartet eine große faszinierende Natur und Tierwelt auf uns! Immer und überall.
Es ist das Paradies vor unserer Tür! Und es liegt an uns, was wir draus machen.
Im Mai konnte ich gemeinsam mit Silvia (www.silvia-naturfoto.de) ein paar Tage am Neusiedler See verbringen. Natürlich nutzten wir die Zeit ausgiebig zum Fotografieren. Der größte See Österreichs,
der ähnlich wie der Plattensee ein flaches Becken mit stark schwankendem Wasserstand hat, ist eines der bekanntesten Gebiete, um Vögel beobachten oder fotografieren zu können. Der See bietet
vielen Arten aufgrund seines Schilfgürtels ein sicheres Versteck und ideale Bedingungen zum Brüten. Nach dem Donaudelta ist es sogar das größte zusammenhängende Schilfgebiet in Europa. Damit ist
der Neusiedler See eines der wichtigsten Vogelschutz-Habitate in Mitteleuropa.
Es ist beeindruckend, wie viele unterschiedliche Vogelarten man in kürzester Zeit entdecken kann. Aber nicht nur Vogelliebhaber kommen auf ihre Kosten, denn auf Schritt und Tritt begegnen einem Feldhasen, Fasane und wenn man Glück hat und die richtigen Stellen kennt, bekommt man auch das ein oder andere Ziesel zu Gesicht. Für mich eines der Highlights unseres Aufenthalts, denn diese kleinen wuseligen Nager, sind einfach wahnsinnig charmant und es macht einen Riesenspaß, sie zu beobachten.
Auch Amphibien und Reptilien, wie beispielsweise der Europäische Laubfrosch, die Ringelnatter und Smaragdeidechsen sind in großer Vielzahl vertreten und lassen sich mit ein wenig Geduld entdecken.
Fazit: Der Neusiedler See ist sowohl auf der österreichischen als auch auf der ungarischen Seite ein sehr lohnenswertes Ziel, das man noch gut mit dem eigenen Auto von Deutschland aus erreichen kann. Einen Wagen bracht man auch, denn am besten lassen sich die Vögel vor Ort aus dem Auto heraus beobachten. Das, was bei uns die Feldwege sind, nennt man in Österreich Güterwege und diese dürfen am Neusiedler See zum Großteil mit dem Auto befahren werden. Am besten stellt man sich an ein Seestück, lässt genügend Platz, damit die Bauern mit ihren Traktoren und die Einheimischen problemlos am Wagen vorbei kommen (nichts stört die Einheimischen mehr, als wenn sich die Touris einfach mitten auf den Weg stellen), stellt den Motor aus und beobachtet das Treiben in aller Ruhe. Wenn das Wetter einmal gar nicht mitspielt, kann man sich im Burgenland übrigens auch wunderbar mit anderen Dingen die Zeit vertreiben - zum Beispiel beim Testen von Weinen in den hervorragenden Weingütern der Umgebung :-)
Jäger und Gejagte
Ab sofort gab es wieder geführte Game Drives mit unserem Guide Warrick und Spurensucher Joseiah. Wir waren sehr gespannt, was uns in den nächsten Tagen erwarten würde und natürlich hofften wir immer noch darauf, endlich einmal die großen Grauen – die Elefanten ausgiebig beobachten zu können, was uns bislang verwehrt geblieben war. Wir fuhren also los, machten aber schon nach kurzem Halt, denn eine Südbüscheleule (Ptilopsis granti) war gesichtet worden. Es war wieder erstaunlich, wie wahnsinnig gut getarnt diese Tiere sind. Ohne nähere Kenntnisse ist eine Eulensichtung reine Glückssache. Insofern war ich – auch wenn fotografisch hier aufgrund der Ast- und Lichtsituation nicht viel zu holen war – bereits sehr zufrieden.
Das nächste Highlight kam kurz darauf: Ein Breitmaulnashorn mit einem wirklich noch sehr kleinen Baby. Das Kleine war gerade in Spielstimmung und hüpfte und sprang die ganze Zeit herum. Wir beobachten Mama und Kind, bis beide in den Büschen verschwanden.
Und dann ein Funkspruch, dass die drei Gepardenbrüder, die es hier gab, gesichtet worden sind. Also Gas geben und ab ging es zur offenen Savanne. Nur leider war da auf einmal der Elefantenbulle,
den wir selbstverständlich nicht links liegen lassen konnten. In einer schönen Grassavanne stand er – wie für uns bestellt. Endlich ein Elefant! Unser Grinsen wurde minütlich breiter. Das Problem
war nur, dass wir ja wussten, dass in der Nähe noch die drei Geparden umherstreunten. Das Licht wurde minütlich schlechter und so entschlossen wir uns mit leiser Wehmut, den Elefantenbullen
Elefant sein zu lassen und uns den Raubkatzen zu widmen.
Löwenglück und welcome to Hluhluwe!
Heute gab es Löwen satt zum Frühstück! Natürlich nur zum Angucken, aber das reichte schon und dafür lässt man auch jedes
Toastbrot (anderes Brot findet man meist nicht in Südafrika) stehen. Die Löwin vom Vortag hatte es sich mit ihren Halbwüchsigen im Busch gemütlich gemacht. Insgesamt zwar eine etwas müde Truppe,
aber die Kleinen taten uns ab und an den Gefallen und bewegten sich ein paar Schritte, so dass wir sie beobachten und fotografieren konnten. Und das Löwenglück verließ uns nicht, denn danach
trafen wir auf zwei der drei Brüder, die sich von ihrer anstrengenden Nacht– was auch immer sie getan hatten – erholen mussten. Sie betrieben also das, was Katzen in der Regel fast den ganzen Tag
lang tun: Augenpflege (bei uns auch schnöde als Schlafen bekannt). Eine Weile schauten wir ihnen zu, aber es ist so, wie ich schon sagte. Löwen sind immer interessant zu beobachten... außer sie
schlafen. Dann wird es einem irgendwann – egal wie fasziniert man ist – doch irgendwann etwas... naja ich möchte es fast langweilig nennen, auch wenn man das natürlich so nicht sagen kann beim
König der Tiere ;-) Sagen wir doch eher: Wir wollten die Tiere bei ihrem notwendigen Schönheitsschlaf nicht weiter stören und fuhren weiter. Am Ende unseres Tripps beobachteten wir noch eine
Gruppe Büffel beim Baden und Trinken. Ein gelungener Abschluss unseres Besuchs, denn jetzt ging es für uns in den ältesten Nationalpark Afrikas – in den Hluhluwe-iMfolozi-Park.
Im April war ich fotografisch viel mit Freunden unterwegs und durfte das erste Mal Purpurreiher beobachten und fotografieren. Die Purpurreiher sind hier in Deutschland seltene Brutvögel und nur an wenigen Stellen zu beobachten. Es ist wirklich großartig, den Tieren beim Nestbau zuzuschauen. Der männliche Reiher sucht emsig passendes Material, das er seiner Angebeteten überreicht, die es an der richtigen Stelle im Nest einbaut.
Wenn die Buschwindröschen blühen, kommt die richtige Frühlingsstimmung auf. Ich liebe es, zu dieser Jahreszeit in den Wald zu gehen und die weißen Blütenteppiche zu betrachten. Naja, natürlich
nicht nur zu betrachten - fotografieren muss selbstverständlich auch sein. Am liebsten im schönen Abendlicht. Hier ein paar Impressionen der letzten zwei Wochen.
Weiter ins Zululand Rhino Reserve
Leider schlief ich sehr schlecht und war dementsprechend müde am frühen Morgen. Vanessa und Thomas hatten auch nicht die allerbeste Laune – heute meldete sich offenbar noch einmal der Stress der letzten Wochen und schlug uns aufs Gemüt. Nach einem halben Kaffee ab ins Auto und den letzten Game Drive in Ithala genießen.
Wir konnten noch einmal Warzenschweine, diverse wunderschöne Vögel, Giraffen und Strauße beobachten – und dann... hatten wir noch einmal richtig Glück und Thomas entdeckte ein schlafendes Spitzmaulnashorn. Die Spitzmaulnashörner sind kleiner als ihre Verwandten – die Breitmaulnashörner - und haben ein spitz zulaufendes Maul, von dem sich der Name ableitet. Leider sind alle Nashörner durch die zunehmende Jagd auf deren Hörner stark bedroht. Es ist also ein besonderes Glück, wenn man Nashörner zu sehen bekommt und es ist auch die Frage, wie lange das noch so bleiben wird. Über 1.200 Nashörner sind letztes Jahr alleine in Südafrika der Wilderei zum Opfer gefallen. Zum Vergleich: Im Jahr 2007 waren es nur sieben!
Es ist ein Kampf gegen Windmühlen und ich befürchte, dass die Nashörner den Kampf verlieren werden, wenn nicht noch besondere Maßnahmen eingeleitet werden. Die Wilderer haben die technisch hochwertigere Ausrüstung und viel Geld im Hintergrund, was bei den Rangern an allen Ecken und Enden fehlt. Und bei den Nashörnern wird es nicht bleiben, denn auch Elefanten werden wieder stark bejagt und auch vor anderen Tierarten wird nicht halt gemacht. Ich kann nur hoffen, dass noch rechtzeitig eine Lösung gefunden wird und es zu einer positiven Wende für die afrikanische Tierwelt kommt.
Wir beobachteten also fasziniert das Spitzmaulnashorn, das sich in seiner Ruheposition nicht stören ließ und fuhren langsam zum Camp zurück, um dort zu frühstücken. Im Restaurant angekommen, wurde das Buffet plötzlich von einer Meute von Leuten überfallen. Gestern noch beinahe alleine im Camp und heute waren offenbar mehrere Bustouren mit jeweils 30-40 Personen angereist. Wir verzichteten deshalb auf einen weiteren Gang zum Buffet und fuhren los zum Zululand Rhino Reserve.
Im Zululand Rhino Reserve gibt es keine Fahrten mit dem eigenen Wagen, so dass man mit einem Ranger (oder einer Rangerin wie bei uns) im offenen Geländewagen durch das Reservat fährt. Das tolle an solchen Fahrten ist, dass der Ranger natürlich viel eher weiß, wo sich welche Tiere aufhalten und durch deren Spuren erkennen kann, in welche Richtung das entsprechende Tier unterwegs ist. Zudem sind die Ranger über Funk verbunden und können bei spektakulären Sichtungen den anderen Bescheid geben. So ist die Wahrscheinlichkeit, die Big 5 zu sehen, wesentlich höher als wäre man alleine unterwegs.
Auf nach Ithala
Es waren insgesamt etwas mehr als 300 km zu fahren und wir verfrachteten unser Gepäck nach dem Frühstück ins Auto. Kurze Zeit ließ ich die Autotür offen stehen – da gab es schon eine neue Mitfahrerin. Eine grüne Gottesanbeterin hatte es sich auf dem Rücksitz bequem gemacht. Ich war total verblüfft, denn ich wusste bis dato gar nicht, dass es hier Gottesanbeterinnen gibt. In meinen bisherigen Urlauben im südlichen Afrika hatte ich bislang keine gesehen, was aber wohl daran lag, dass ich zu anderen Jahreszeiten da war.
Fasziniert beobachtete ich das kleine räuberische Insekt, während es aus dem Auto bugsiert wurde und ich überlegte, ob ich die Geduld meiner Mitreisenden noch etwas auf die Probe stellen sollte, um das Fotoequipment heraus zu holen. Allerdings war alles bereits fest verstaut und abreisebereit und so beließ ich es schließlich dabei. Ich hoffte stark, dass das nicht die einzige Begegnung mit einem dieser interessanten Insekten bleiben würde.
Wir fuhren durch kleinere und größere, mal mehr mal weniger ärmlich aussehende Orte – vorbei an vielen Rinderfarmen und landschaftlich bebauten Flächen. Insgesamt gab es wesentlich häufiger
Häuser und Hütten zu sehen, die mit Strom versorgt waren, als ich während meiner letzten Reisen sah. Was auch erstaunlich war, ist die Qualität der Infrastruktur. Offenbar sind alle größeren
Straßen und Autobahnen vor der WM 2010 generalüberholt worden. Die Straßen sind in einem Zustand, von welchem man in Deutschland nur träumen kann. Natürlich ist nicht jede klitzekleine Straße in
Top-Qualität, aber auf den Autobahnen und großen Verbindungsstrecken fährt es sich reibungslos! Auf den Schotterpisten braucht man dafür aber umso mehr Zeit und oft waren wir froh, dass wir nicht
wie viele andere Touristen nur mit einem Polo oder einem ähnlichen Kleinwagen unterwegs waren. Zudem sollte man überall stark aufpassen, damit einem weder Ziegen noch Rinder oder Affen vors Auto
laufen. Oft gibt es keine Zäune und die Tiere grasen direkt neben der Straße - egal, ob kleine Gasse oder Autobahn.
Südafrika - Rundreise durch KwaZulu Natal März 2015
In den vergangenen Jahren durften wir bereits mehrfach den Aufenthalt in Südafrika genießen. Das Afrika-Fieber hatte uns schon seit langem gepackt und wir konnten es kaum erwarten, den südlichen Kontinent wieder zu bereisen. Im März 2015 war es dann endlich soweit. Meine Schwester Vanessa, mein Schwager Thomas und ich packten die Koffer und freuten uns auf eine Rundreise im Mietwagen durch KwaZulu Natal. Hier einen großen Dank an unseren Reiseanbieter Umfulana, mit dem wir schon seit vielen Jahren ins südliche Afrika verreisen.
Unsere Reise führte uns diesmal in die Drakensberge, ins eher unbekannte Ithala Game Reserve, in einige private Game Reserves sowie in den ältesten Nationalpark Afrikas - in den Hluhluwe-iMfolozi Park. Danach verbrachten wir noch zwei Nächte im Greater St. Lucia Wetland Park und zwei Nächte in der Nähe von Durban am Indischen Ozean, bevor wir wieder die Heimreise antreten mussten.
Der Schwerpunkt dieser Reise lag vor allem auf der einmaligen Tierwelt und Natur des südlichen Afrikas. Zudem wollten wir unsere Fahrten zwischen den Unterkünften auf kurze Strecken beschränken, um mehr Zeit vor Ort zu haben und die Gegenden und Tiersichtungen ohne Hektik genießen zu können. Mein Schwerpunkt lag zudem natürlich auch auf der Fotografie - ist ja klar :-)
Wir verbrachten etwas mehr als zwei wundervolle Wochen vor Ort, hatten viele aufregende und beeindruckende Erlebnisse und genossen die Natur jede Minute in vollen Zügen.
Fazit: Südafrika verzaubert uns immer wieder und ist jederzeit eine Reise wert!
Mit dem Winter in den hiesigen Breiten ist das so eine Sache. Denn das, was man als Naturfotograf gerne hätte (Schnee und Eis) bekommt man kaum und das, womit man nichts anfangen kann (graue und trübe Suppe) bekommt man zuhauf. Die Tage sind kurz, gutes Licht ist selten und man freut sich langsam aber sicher unendlich auf den Frühling.
Aber trotzdem kann man im Winter einiges unternehmen, um dem Trübsinn zu umgehen. Hier ein paar meiner Fotos der letzten Wochen: